Zwei unterschiedliche Fahrzeugkonzepte treffen aufeinander. Der Porsche 928, als Vollblut-Sportwagen gegen den Jaguar XJ6C, als gemütlicher Cruiser.

Es sei festgehalten. Es geht mir mit diesem Beitrag nicht darum, eine Wertung darüber zu treffen, welcher Wagen schöner, besser, höher oder weiter ist. Die Konzepte sind Konzepte Ihrer Zeit und können nicht unterschiedlicher sein. Das Jaguar XJ Coupé, von 73-77 gebaut, aber nur von 75 bis 77 ausgeliefert, wurde für den US-Markt entwickelt. Dort lagen die 2 Türen mit versenkbaren Scheiben voll im Trend. Es ging nicht um Innovation, es ging um die Bedienung des Marktes über eine schöne Optik. Der Porsche 928, erstmals 1977 vorgestellt, entsagte hingegen jeder vorhandenen, automobilen Vorstellungen und war eine Revolution auf der Straße, in Form, Funktion und Technologie.

Der Blick auf die Ingenieurskunst oder besser, -Leistungen des Porsche 928 beweist, hier geht der Hersteller absolut neue Wege und möchte fast im gleichen Zug die 911-Vergangenheit hinter sich lassen. Karosserie-Leichtbauweise, neue Materialien, Aluminiumguss-V8-Motor mit 4,5 Liter und 240 PS. Ein Kraftpaket. Das Fahrzeug deutet an, welche Entwicklungsschritte, gerade in Deutschland in dieser Dekade im Automobilbau vorherrschten. Bei diesem Blick zurück, darf nicht vergessen werden, der Volkswagen-Käfer war gerade einmal drei Jahre zuvor vom frontgetrieben Volkswagen Golf abgelöst worden. Bei den Top-Performer-Marken machten die Entwicklungen mächtige Schübe in allen Gewerken.

Bei Jaguar hingegen, kämpfte man mit einer Motoren-Technologie aus den späten 1940er Jahren und konnte diese auch nicht so einfach ändern. Der Nachfolger XJS war zwar modern, war aber nüchtern betrachtet, alter Wein in neuen Schläuchen. Im Grunde fuhr immer noch ein 12 Zylinder der XJ Serie im Bug des Neuen. Dazu litt die Marke Jaguar unter dem vereinten Label der British Leyland an durchgängigen Qualitätsproblemen. Nicht umsonst kursierten Spitznamen wie „British Elend“ unter der Automobilisten. Es gab Fahrzeuge mit unterschiedlichen Teilen, es wurde verbaut, was das war und weg musste. Sehr Schade, dass der eigentlich gute Gedanke von Sir William Lyons, die Marke durch Zusammenschluss zu stärken, durch die handelnden Manager nicht umgesetzt wurde. Die Zerfall der britischen Automobilkultur hatte begonnen und war nicht mehr aufzuhalten. Insbesondere durch eine hoch aggressive Form der Arbeitspolitik, verbunden mit langen Streiks, die oftmals dazu führten, dass die wenigen Fahrzeuge, heimlich an den Streikposten vorbeigeschleust wurden. Kurz um, die Marke Jaguar ging gemeinsam mit British Leyland dem sicheren Ende entgegen.

Im Grunde sind Parallelen zu der aktuellen Situation bei den europäischen Marken zu beobachten. Tesla, hat die Automobil-Hersteller in eine andere Antriebsrichtung, getrieben und ist dabei hoch profitabel. Die alteingesessenen Hersteller kämpfen mit Ihren Strukturen. Ob derWeg der Elektromobilität der Richtige ist, steht auf einem andern Blatt und wird viel diskutiert. Fest steht, die Zeit der Innovationen muss wieder kommen, um neue Wege gehen zu können. Der Elektromotor sollte dieses nicht alleine sein. Vielleicht ist es eine Brückentechnologie. Aber, das war der TDI auch mal.

Unabhängig der zukünftigen Entwicklung im Automobilbau, für den heutigen Beitrag steht für mich fest, fast 50 Jahre nach Ihrem Entstehen, können das Porsche und das Jaguar Konzept nicht unterschiedlich sein. Aber beide sind Ikonen der Automobilgeschichte und machen unglaublich fiel Spaß.