Oster-Urlaub mit dem Jaguar XJ6 Coupé

von | Apr 19, 2019 | Reisen

Die Gelegenheit für ein Trip mit dem Jaguar XJ6 Coupé war günstig. Wir hatten uns für den Osterurlaub ein kleines Häuschen in der Nähe von Travemünde gemietet. Meine Tochter hatte den Führerschein frisch in der Tasche und wir hatten für die Kids ein kleine Übungsauto in Form eines R52 Mini Cabrio geschossen.

Also brauchten wir ein Versorgungsfahrzeug, welches auch mal mit 4 Personen durch die Gegend cruisen konnte. Da der Jaguar nicht so das allgemeine Familienansehen geniest (zu groß, zu alt, zu kompliziert, zu überhaupt..), war nun die Gelegenheit für eine sommerliche Tour an die Ostsee gekommen.

Vielleicht konnte ich das Image meines Dienstwagens auf diesem Weg etwas auffrischen. Chancen über Chancen!

Mit den Jaguar-Playlists im Gepäck, und einem gut gefüllten Kofferraum, bildeten mein Sohn und ich die Nachhut des Urlaubskonvois.

Fahrzeug gerecht glitt die englische Coupe-Variante der Jaguar XJ-Serie 2 durch den Norden der Republik und zeigte sich von der besten Seite. Bei wärmeren Temperaturen und einer geduldigen Fahrweise, zeigte sich die Laufkultur mit den Strombergs auch von einer erträglichen Seite. Nachdieseln und Startschwierigkeiten an der Tankstelle bei Hitzestau mal ausgenommen. Aber das stört den beflissenen Testfahrer für das „Daily-Driver-Experience“ überhaupt nicht.

An der Küste und den gediegenen Urlaubsorten zeigte sich „Grande Dame“ als ein wirklich reisetaugliches Fahrzeug, mit sehr gutem Komfort.

Immer wieder schön waren die Blicke uns Kommentare der Passanten, die uns meist positive Gesten oder Zurufe entgegen brachten. Von „was für ein schönes Auto“, „Toll was ist das für eine Marke“, „so etwas habe ich ja noch nie gesehen, “ ich hatte früher eine Limousine mit dem 12er“, bis hin zu, „darf ich mich mal reinsetzen“ kam alles vor. Negative Äußerungen haben ich noch nie erlebt.

Die kleine Spritztour mit der Fähre über die Trave, durfte natürlich nicht fehlen, denn das ist und bleibt einfach eine schöne Form des Verbindens von zwei Uferpunkten und passte großartig zu unserer Reise mit dem Jaguar XJ6 Coupe.

Auch wenn ich viel Zeit damit aufwendete, mir Strategien zu überlegen, was zu tun ist, wenn der Wagen bei Ankunft auf der anderen Uferseite nicht anspringen würde. Der Zündfunke war aber gnädig und so ging es bei frühlingshaften Temperaturen, ohne Probleme weiter zur Erkundung der Region.

Inzwischen, nach einem Jahr Erfahrung mit dem Jaguar muss ich sagen, dass es unter dem Aspekt der Beförderung von „A“ nach „B“, kaum einen Unterschied gibt zu „normalen“ Neuwagen. Sehr wohl große Unterschiede gibt es im eigenen Bewusstsein, über Sinn und Notwendigkeit einer Fahrt mit dem Auto.

Dieses neue Bewusstsein finde ich im Zeichen von Mobilitätsdiskussionen gar nicht so verkehrt. Es macht mir klar, wie oft ich bisher mal eben das Auto genommen hatte, weil es eben ging. Bei einem Oldtimer wie dem Jaguar XJ6 Coupé sind Kurzstrecken eher krankheitsbildende Aktivitäten und machen gerade die  englische Konstruktion auf Sicht etwas mürbe.

Die Reise an den Strand von Priwall hat mich zumindest in meiner Entscheidung bestätigt. Ein Klassiker, insbesondere das Jaguar XJ6 Coupe ist ein „Daily-Driver“ und verrichtet seinen Dienst mindestens genauso gut, wie ein neue Mainstream-Dienstwagen.​

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