Retro auf die Ohren. Aufregende Klänge im Oldtimer!
Die Retro-Soundmachine im Jaguar XJ6 Coupé hieß „radiomobile 108 SR“. Der etwas sperrige Name zeugte von innovativer Technologie der 70er Jahre. Was heute das iPhone, war damals das HiFi-Radio mit Kassette.
Nicht die uns allen bekannte Best-Mix-CR-Cassette für die neue Flamme, sondern die Stereo Spur 8-Version. Etwas dicker, mehr Band und inzwischen sehr selten. Das Radio ist durch Fachleute gut umzubauen und kann dann via usb mit iPhones oder Android-Geräte verbunden werden.
Die Liste der Könner ist nicht so groß, aber es gibt einige, die in der Einschlägigen Fachpresse genannt werden. Einen kompetenten Eindruck machte Youngtimerradio in Ellersdorf. Für mein Radiomobile empfahl er mir den Umbau auf Stereo UKW, Stereo Endstufe, MP3 Anschluss über Klinke.
Optional hätte ich Line-Out Ausgänge oder einen Bluetoothanschluss für Audiostreaming einbauen lassen können. Die Optik des Radio wäre dabei komplett erhalten geblieben. Der Umbau hätte bei ca. 750 € gelegen und mit der optionalen Bluetoothanbindung noch einen Aufschlag von 189 € verbucht. Für den Aufwand und den Erhalt fand ich es ok. Ich wollte jedoch unbedingt eine Freisprechanlage einbauen und als Zusatz DAB+ integrieren.
Musik finde ich in so einem Fahrzeug schon sehr wichtig, auch, wenn die Windgeräusche eines Jaguar XJ6 Coupés nicht gerade als flüsternd zu bezeichnen sind. Meine Playlisten sollten auch vernünftig ankommen und daher entschied ich mich für eine DIY-Variante. Bei Ampire wurde ich fündig und stellte mir einen kompletten Set für den Jaguar zusammen. Dazu gab es noch eine elektrische Motorantenne von SNG Barrat mit den hoffentlich passenden Einbauteilen. Alles in allem lag ich preislich sogar noch etwas unter dem Umbau.
Sorge vor dem Verlust des H-Kennzeichens ist wohl unbegründet, da Ampire im Download eine H-Kennzeichenbestätigung des TÜV Süd anbietet. Mich hat nie jemand gefragt oder das Thema angemerkt. Natürlich ist es immer eine Frage der Originalität, wenn man solch einen Umbau angeht. Aber ich finde es legitim, wenn es so gut gemachte Retros sind. Alles in allem hat sich der Umbau bewegt. Und es ist großartig, wenn im Rückspiegel langsam die Motorantenne aus der Ruheposition erscheint.
Leider ist im letzten Winter die Antenne eingefroren und und ich muss mal schauen was genau das Problem ist. vermutlich ist die Seele gebrochen. Irgend etwas ist halt immer, bei einem Oldtimer. Aber schließlich schweißt das mit dem Fahrzeug zusammen.
Eigentlich hätte ich mich noch den Lautsprechern widmen wollen, aber mir fehlte einfach die Zeit und irgendwie fand ich den 70er Sound der Original-Lautsprecher passend. Man braucht auch argumentativ, gut Ausreden. So oder so, der Einau der Motorantenne stand ja auch noch an und die verhieß ein bisschen mehr Einsatz.
Glücklicherweise, lagen die Kabel ab Werk schon im Fahrzeug und kamen in der Heckschürze des Jaguars raus. Anhand des Reparaturleitfadens von Limora (unbedingt empfehlenswert!!) konnte ich mich auch gut orientieren. Mein Nachbar, seines Zeichens E-Techniker, half mir bei der Übersetzung der elektrischen Welten und so konnte ich dann doch nach einem Wochenende Arbeit Vollzug vermelden.
Im Nachgang muss ich sagen, dass es wirklich wenig Infos zu dem Einbau einer Motorantenne im Netz gab. ich habe mir ein paar Beiträge im Jaguar-Forum zusammen gesucht, aber so richtig Klarheit gab es bei mir nicht. Mir hat besonders die Halterung für die Antenne einiges Kopfzerbrechen bereitet. So richtig professionell ist die Befestigung der Antenne an dem Halter auch nicht zu nennen. Aber – hält!
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