Fahren mit einem Jaguar XJ6 Coupé bedeutet mehr, als einfach nur in ein Auto zu steigen und loszufahren – irgendwie hat es etwas Spirituelles. Zu wissen, dass es auf eine Fahrt geht, wie auch immer diese geartet ist, bedeutet Vorfreude auf die Entschleunigung vom Alltag.

Einen Oldtimer fahren bedeutet auch, sich regelmäßig zu kümmern. Was macht das Öl, wie steht es um das Kühlwasser, ist der Luftdruck der Reifen in Ordnung oder einfach nur, sind die beiden Tanks gefüllt.

Dieses Eins werden mit der routinierten Checkliste des Fahrzeuges und das bewusst machen darüber, eine Strecke hinter sich zu bringen, um eine Aufgabe zu erfüllen, hat eine Schönheit, die einigen Lesern sich albern erscheinen mag. Es ist aber ein Teil von einem Stückchen Glück, welches man als Chauffeur eines Jaguar XJC6 Coupé oder anderen Oldtimers verspürt. Einfach mal versuchen!!!

Den Choke leicht ziehen, den Schlüssel drehen und das erste Durchdrehen des Anlassers hören, wenn es denn kommt. Je nach Temperatur und Standzeit den schweren Sechszylinder erwachen zu spüren, hat einen archaischen Charakter, der sich nach einer automobilen Pionierzeit anfühlt.

Der leichte Leder- und Abgas-Geruch der sich vermischt mit den Gerüchen der Mechanik, ist jedes mal wieder eine Ode an das Fahren mit einem Fahrzeug aus den Zeiten vor 1980.

Es geht auf die Reise zum Kundentermin. Vor einigen Jahren noch, fuhr ich Fahrzeuge, die mich auf die linke Spur drängten, um zu geben was möglich ist um schneller, pünktlicher und waghalsiger in den Tag zu rutschen.

Tatsächlich gibt es kein einziges Foto einer Fahrt mit einem meiner treuen, schnellen, neuen Fahrzeuge, aus den letzten Jahren. Von Fahrten mit den alten Fahrzeugen, sei es nun der Jaguar oder unserem T1, gibt es 1.000te. Es muss die Zeit, die Muse, die Freude an diesem Augenblick sein, der zum Foto führt.

Das Näherrücken des Termines mit einer Geschwindigkeit von max. 130 km/h, bereitet mich innerlich vor und gibt mir die Zeit mich zu sammeln. Es zu genießen, gute Gespräche zu führen. „Open minded“ zu sein und dem „monkey mind“ die Unruhe zu nehmen, ist eine Erfahrung, die ich schon oft in meinen alten Fahrzeugen verspürt habe. Großartig.

Glücklicherweise, wußte ich in diesem Momenten nicht, welche Katastrophe auf uns alle zurollte. In diesem Fall, der bundesweiten Lockdown, der 14 Tage später Realität wurde. In dem Moment meiner Fahrt, aber gänzlich unvorstellbar war.

Die anderen Verkehrsteilnehmer scheinen diesen Genuss wahrzunehmen, denn sie gleiten mit einem emphatischen Blick, an dem Bild des alten Fahrzeuges mit dem älteren Herren darin, vorbei. Fast schon „Rilke-haft“ schön.

Derweil erfreue ich mich auf der Reise zum Termin an meinen „Jaguar-Playlists“, die viel klangvolles aus der Entstehungszeit des Fahrzeuges enthält. Die Musik unterstreicht oftmals meine innere Ruhe mit der Fahrt in meinem Jaguar Xj6 Coupé. 

Gerne teile ich hier meine Jaguar-Playlists, als Link versteckt unter den Bildern am Rand. Geschmäcker sind ja bekanntlich unterschiedlich, also nicht meckern, einfach akzeptieren. Viele Spaß