Anmeldung zur Crème de la Chrome

Meine Profession ist es nicht gerade mit anderen, wildfremden Menschen Benzingespräche zu führen oder womöglich Vereinsreisen zu machen. Meine bisherigen Erfahrungen hatten alle Klischees bedient und die bekannte Spezies von etwas nervigen, älteren Herren bestätigt.

Oft mit rundlicher Figur, mit oder ohne Haarbewuchs, mit wenig oder viel Bart, meist jedoch schlau bis oberschlau und oftmals – was tatsächlich der Hammer ist – überhaupt kein Besitzer irgendeiner älteren Fahrzeuggattung. Schaue ich in den Spiegel, gehöre ich zumindest optisch dazu. Aber treffen möchte ich mich ja eigentlich auch nicht;-)

Spaß beiseite, ich bin noch nie bei einer Oldtimer-Rallye mitgefahren. Meine Schrauberkumpels berichteten von einer Truppe des Youngtimer Club Berlin. Mit denen sei es auf den Fahrten richtig cool und anders gewesen. Kurz um, wir meldeten uns für die „Crème de la Chrome 2020“ an.

Auf nach MeckPomm

Wie so viele Veranstaltungen, fiel auch diese Tour dem Corona-Virus zum Opfer. Aber dann, in 2022 war es endlich soweit. Ich machte mich gemeinsam in der Gruppe meiner Hallennachbarn, auf die Reise an die Mecklenburgische Seenplatte. Mit meiner „Yellow Cat“, unter gleichnamigen Teamnamen gemeldet, wollte ich den Versuch starten und Alte Vorurteile vertreiben

Unsere Gruppe setze sich aus einem schicken 911 Targa, einem knutschigen Volvo 240 und meinem Coupé zusammen. Schon die Anreise nach Malchow war es Wert gewesen, die Tour zu starten.

Über Celle ging es bei Dannenberg über die Elbe und dann immer Richtung Parchim und nach langen 4 Stunden zog unsere Reisetruppe,  inzwischen bei ordentlichem Regen, in Malchow ein. Unterwegs hatten wir noch eine junggebliebene DJ-Truppe in einem VW 1302 aufgelesen.

Johann und seine Club-Kollegen empfingen uns, als wären wir altgediente Gründungsmitglieder der ersten Stunde. Mir war jetzt schon klar, ich muss an meinen Vorurteilen arbeiten. Alles fühlte sich super nett und offen an – die Rallye konnte beginnen.

Nu aber los

Im Sandwich-Pack fuhren wir am Morgen ein ausgeklügeltes Roadbook ab, welches mit viel Aufwand und Liebe zum Detail, von den Jungs aus Berlin gedengelt war. Leider machte uns das Wetter einen Strich durch den Genuss, der durchaus schönen mecklenburgischen Landstraßen.

Der Porsche 911 machte die Vorhut und zappelte gerne zwischen uns allen hin und her. Der Charakter des Wagens zeichnete sich für diese selbstgewählte Aufgabe aus und bereitet unseren eher ruhigeren Vehikeln den Weg.

Auch wenn der  Jaguar E-Type als echter Sportwagen galt und dieses sportive Image auf die Marke Jaguar strahlte, das Jaguar XJ6 Coupé hat davon nichts geerbt. Es ist und bleibt ein Fahrzeug für das gemütliche Gleiten oder Cruisen, welches mir auf der Tour absolut zu Gute kam.

Wie aufwendig für die Jungs die Vorbereitungen für diese Rallye gewesen sein müssen. Respekt! Neben den kleinen Quiz-Fragen und den teils witzigen Spielen, machte das Fahren wirklich einen Riesenspaß und mir mein Coupé, endgültig zu einem Lieblingsfahrzeug.

Den Abschluss der Tour machte die selbstgewählte Fahrgemeinschaft in Mödlich an der Elbe. Über die schönen Landstraßen in Brandenburg, hatten wir uns den Weg an die Elbe gesucht.

Bei Bekannten von mir, wählten wir einen Zwischenstopp in deren wunderbaren Café „Elbeglück“ und Feriendomizil „Pfarrhaus Mödlich“ . Bei unglaublich netten Gastgebern, in dieser einzigartigen Garten-Idylle, fanden wir und unser Vehikel einen coolen Platz bei einem leckeren Snack. Perfekt!

Fazit

Nicht nur das mir Dienstreisen mit dem Fahrzeug bisher schon eine Freude waren, solche Weekend-Touren toppen meine Erfahrungen im Daily-Driver-Experience.
Next Year I’ll be back.

Youngtimer Club Berlin e.V.
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